Pressekontakt:

Ansprechpartner:
Stoverock
d.stoverock(at)holzindustrie.de

2. Ansprechpartner:
Christoph Windscheif
c.windscheif(at)holzindustrie.de

 

Bildmaterial auf Anfrage


Bundesverband Bestattungsbedarf e.V.
Flutgraben 2
53604 Bad Honnef

Tel.: +49 2224 9377-0
Fax:+49 2224 9377-77
info@bundesverband-bestattungsbedarf.de
www.bundesverband-bestattungsbedarf.de

Pressereise des Bundesverbandes Bestattungsbedarf

Dirk-Uwe Klaas Geschäftsführer des Bundesverbandes Bestattungsbedarf erklärt anlässlich der Pressereise des Verbandes am 12. und 13. Oktober 2016

„Die deutsche Bestattungskultur unterliegt einem erheblichen Wandel. Dieser ist allein schon durch die demographische Entwicklung bedingt. Während 1975 noch knapp 990.000 Sterbefälle verzeichnet wurden, gingen diese bis 2004 auf rund 818.000 Sterbefälle zurück. Seitdem registrieren wir wieder einen leichten Anstieg: Allein im Jahr 2015 nahm die Zahl der Sterbefälle um 6,5 Prozent auf 925.200 zu.

Die gesunkene Zahl der Sterbefälle in der Vergangenheit kann man unter anderem mit der besseren medizinischen Versorgung, einem gestiegenen Gesundheits-bewusstsein und daraus resultierend einer höheren Lebenserwartung erklären. Jedoch kehrt sich dieser Effekt aktuell wieder um, da jetzt auch die sehr viel älter gewordenen Generationen versterben – das Leben ist und bleibt nun einmal endlich. Dieser zunehmenden Zahl von Sterbefällen in Deutschland steht ein Rückgang der inländischen Sargproduktion gegenüber. Zugleich nehmen die Sargimporte aus dem Ausland zu.

Rein rechnerisch ging deshalb die Produktionsmenge der deutschen Sarghersteller mit 20 und mehr Beschäftigten von 2010 bis 2015 deutlich um 21,7 Prozent auf 116.741 Särge zurück. Der entsprechende Produktionswert reduzierte sich um 31,6 Prozent auf 20,03 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2016 sank die Produktions-menge der deutschen Sarghersteller im Vorjahresvergleich um weitere 7,6 Prozent auf 57.399 Särge, der entsprechende Produktionswert um 18,2 Prozent auf 8,91 Millionen Euro. Dieser Trend wird sich sicherlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen und verstärken.

Neben dem Produktionsrückgang weisen die amtlichen Statistiken zudem auf einen Preisverfall bei deutschen Bestattungsprodukten hin. Eine Ursache ist der Wettbewerbsdruck aus dem Ausland. Insbesondere in Osteuropa können Särge zu wesentlich geringeren Produktionskosten hergestellt werden als in Deutschland. Zu dieser Entwicklung hat eine ungerechte Subventionspolitik der Europäischen Union zugunsten osteuropäischer Hersteller ebenso wie auch in anderen Industrien beigetragen. So entsteht ohne Not Druck auf die heimischen Betriebe.

Die Sargimporte aus dem Ausland stiegen nach Auswertung des Statistischen Bundesamtes 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 Prozent auf 395.008 Särge. Der Wert der importierten Särge legte dabei weniger deutlich um 10,3 Prozent auf 27,9 Millionen Euro zu.

Im Übrigen zeigt sich ein bedauerlicher gesellschaftlicher Trend, der durch preisaggressive ausländische Produkte befeuert wird: Wir sehen einen Wettlauf um eine immer günstigere Bestattung, die der Bedeutung des Sterbens nicht gerecht wird und wir dürfen die Ehrung unserer Toten nicht dem nackten Ringen um Euros unterordnen. Unsere deutschen Produzenten und natürlich unser Bundesverband Bestattungsbedarf stehen für hochwertige Produkte und eine Bestattungskultur, die ein würdiges Andenken an unsere Toten bewahrt.

Schwer abzusehen ist indes, wie sich die Bestattungskultur in Deutschland weiterentwickeln wird. Die Erdbestattung verliert zunehmend an Bedeutung, es entstehen erste anonyme Grabfelder, Trauerfeiern werden auf das Nötigste begrenzt, die Grabpflege wird zurückgefahren und auch die Steinmetze haben mit einem rückläufigen Interesse an ihrer Arbeit zu kämpfen. Außerdem sind Friedwälder und Ruheforste in Mode gekommen. Diesen Wunsch nach mehr Individualität müssen wir aufgreifen, uns als Branche für Endkunden und Hinterbliebene noch mehr öffnen und auch individuellen Wünschen positiv gegenüberstehen.“

Mehr Informationen unter
www.bundesverband-bestattungsbedarf.de.

Telefonnummer 03681 - 30 18 32
Anrufen
Kontakt E-Mail
E-Mail
Merkliste
Merkliste