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Folge des Ukraine-Krieges – Bestattungszulieferer erwarten Preiserhöhungen bei Särgen

Köln, 5. Mai 2022.  Särge werden in Folge des Krieges in der Ukraine deutlich teurer. Die Zulieferer des Bestattungsgewerbes rechnen laut einer Branchenumfrage mehrheitlich mit Preissteigerungen zwischen 10 und 20 Prozent für Särge und Sargzubehör. Ursachen dafür seien neben den aktuell hohen Energiepreisen auch die Verteuerung des Rohstoffs Holz sowie Lieferengpässe bei Vorprodukten, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Bestattungsbedarf, Jürgen Stahl, am Donnerstag in Köln.

Jeder zweite Hersteller und Händler von Särgen (54 Prozent) rechnet laut der Umfrage des Verbandes damit, dass die Preise im laufenden Jahr um 10 bis 20 Prozent steigen werden. Jedes sechste Unternehmen (15 Prozent) erwartet sogar Preissteigerungen um mehr als 20 Prozent, nur wenige (8 Prozent) gehen von gleichbleibenden Preisen aus. "Die steigenden Kosten zumindest teilweise an die Bestatter weiterzugeben, wird unvermeidlich sein", sagte der Verbandsvorsitzende Stahl. Die aktuellen Probleme beträfen nicht nur die deutschen Sarghersteller, sondern gleichermaßen ihre ausländischen Wettbewerber.

Als wichtigste Ursache für den erwarteten Preisanstieg nennen die Sarglieferanten höhere Kosten für Rohstoffe. Bei Särgen ist das vor allem Holz, betroffen sind aber auch Textilmaterialien für die Innenausstattung und Metallprodukte wie Klammern. Teurer geworden seien auch Vorprodukte wie die so genannten Rohsärge, die in großer Zahl vorwiegend aus Osteuropa importiert und dann in Deutschland weiterbearbeitet werden.

Einige Sarganbieter befürchten darüber hinaus, dass ausbleibende Ersatzteile zu Produktionsausfällen führen könnten. Stärkster Preistreiber sind die hohen Preise für Energie und Kraftstoff, denn der Transport macht einen relativ großen Anteil der Gesamtkosten eines Sarges aus.

Im Jahr 2021 gab es in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 1.023.723 Sterbefälle und damit 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Bis auf wenige Ausnahmen wird für jeden Verstorbenen ein Sarg benötigt. Diesem Bedarf stehen nach Schätzung des Bundesverbandes Bestattungsbedarf Verbandes etwa 15 industrielle Sarghersteller mit eigener Produktion in Deutschland gegenüber, hinzu kommen zahlreiche kleinere Handwerksbetriebe. Sie liefern zusammen rund 400.000 Särge. Rund 600.000 Särge werden aus dem Ausland importiert, vorwiegend aus Osteuropa.

Über den Verband:
Der Bundesverband Bestattungsbedarf e.V. mit Sitz in Bad Honnef vertritt die Interessen der Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für das Bestattungsgewerbe. Zu seinen 52 Mitgliedsunternehmen zählen die Hersteller von Särgen, Urnen, Bestattungswäsche, Trauerdrucksachen oder Grabkreuzen ebenso wie Softwareentwickler, Anbieter von Friedhofstechnik, Betreiber von Krematorien und Hersteller von Gedenkobjekten.

 

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