Die Gewinner des Wettbewerbs „Wer nicht wirbt, stirbt! – Werbung in der Bestattungsbranche“ stehen fest. Bereits Mitte Oktober 2008 hatten das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur und der Deutsche Marketingverband den Marketingwettbewerb ausgeschrieben.
Die Sieger aus der Bestattungsbranche
Im Rahmen des Wettbewerbs zwischen den Bestattungsunternehmen waren diese dazu aufgerufen worden, Best-Practice-Beispiele in den Rubriken Homepage, Firmenbroschüre, Anzeige, Flyer, Event und Plakat einzureichen. Dabei ging es um die Fragen: Wie werben Bestatter? Werben Bestatter überhaupt? Oder anders formuliert: Dürfen Bestatter werben? Und wenn ja, wofür eigentlich? Laut dem Bundesverband Deutscher Bestatter zeigen die preisgekrönten Ergebnisse, dass sich in der Bestattungsbranche etwas bewegt – darin waren sich alle Jurymitglieder einig.
Die Auszeichnungen in der Übersicht
Platz 1 in der Rubrik |
Unternehmen |
Plakat |
GBI Großhamburger Bestattungsinstitut rV. |
Anzeige |
Beerdigungsanstalt Pietät Friedrich Berg |
Event |
Bestattungsinstitut Vormbrock Bestattungen |
Internet |
Bestattungsinstitut Pietät Freudensprung GmbH |
Firmenbroschüre |
Krematoriumsverbund Die Feuerbestattungen |
Auch ein Sonderpreis wurde vergeben. Das Bestattungsinstitut Pütz-Roth Bestattungen und Trauerbegleitung überzeugte mit seinem Gesamtkonzept, das in den Rubriken Internet, Event und Imagebroschüre gleichermaßen überzeugend war.
Kreative Plakatmotive
Wie kreative Köpfe mit dem sensiblen Thema Bestattungsvorsorge in dem nach Aufmerksamkeit heischenden Feld der Werbung umgehen, war die Frage, die der Ausschreibung an Graphiker und Kommunikationsdesigner zugrunde lag. Die verblüffende Antwort lautet: ganz normal. Von „sex sells“ bis hin zu Anleihen bei Comics, von Pietät bis hin zu Provokation war alles mit dabei. So wurden beispielsweise Todesanzeigen durch provokative Slogans verfremdet: „Wie lange befürchtet und von allen erwartet, wurde heute in ärmlicher Stille und ohne Würde Erwin Planlos bestattet. In tief schlechtem Gewissen. Die Ehefrau, Kinder und Enkelkinder. Von ähnlichen Trauerveranstaltungen bitten wir abzusehen! Die Bestatter.“ Der Entsorgungsgedanke reichte – ganz nach dem Motto „Geiz ist geil“ – von der Bestattung in einer Apfelsinenkiste bis zur Beisetzung im Müllbeutel. Skrupellos wurden Kosten und Verschuldung thematisiert, Schockwirkungen und freche Sprüche von „ins Gras beißen“ bis zu „Löffel abgeben“ nicht gescheut.
Gewinner-Agentur
Den ersten Platz belegte die Frankfurter Werbeagentur RWGK:COMMUNICATIONS mit ihrem Beitrag „Finale“. Die Siegermotive sprechen verschiedene Zielgruppen auf den allen Menschen gemeinsamen letzten Moment an. Dabei werden verschiedene Lebensthemen gezielt genutzt. Mit der Aufforderung „Bestimm` Dein Endspiel selbst“ wird auf die Bedeutung von Bestattungsvorsorge hingewiesen.
Geschäftsführer Ingo Wedemeyer zum Thema Tod in der Werbung: „Angst entsteht aus Schweigen. Wird ein Thema in der Öffentlichkeit ostentativ beschwiegen, wächst es zu einer Bedrohung und wird damit verdrängt. Unser Konzept „Finale“ geht das Thema offensiv an und betont durch zielgruppenorientierte Wortwahl die Individualität des Todes.“
Preisverleihung in Berlin
Die öffentliche Preisverleihung findet am 17.09.2009 auf der Marketingtagung „Wer nicht wirbt, stirbt! – Werbung in der Bestattungsbranche“ in Berlin statt. Mit 250 Teilnehmern ist die Veranstaltung bereits jetzt ausgebucht.
Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V.