Steigende Holzpreise durch Bioenergie-Boom

csm_Holzpreise_Credit-VHI-KC_da1b101464Steigende Holzpreise durch Bioenergie-Boom. © VHI/KC

Laut dem Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. sind die steigenden Holzpreise in Deutschland vor allem auf den Zuwachs an Pellet-Heizungen zurückzuführen.

 

Anlässlich des Internationalen Tags des Waldes warnt der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) nachdrücklich vor einer Verknappung des Rohstoffs Holz durch eine zunehmende Energieversorgung durch Biomasse. Eine Entwicklung, die auch die Sargindustrie zu spüren bekommt. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik hätten die Deutschen laut Angaben des VHI in den vergangenen Monaten mehr Holz verbrannt als stofflich für Produkte verarbeitet. Eine solche Vergeudung des wohl wichtigsten Rohstoffs käme sonst vor allem in Entwicklungsländern vor.

 

Verfeuern von Waldholz gefährdet Arbeitsplätze

Mittlerweile, so der Verband, stamme 80 Prozent der Wärme, die aus erneuerbaren Energien erzeugt werde, aus Holz. Da dieser hohe Brennstoffbedarf nicht länger nur aus Sägeresten und Altholz gedeckt werden kann, werde immer mehr Holz direkt aus dem Wald verheizt. Als Folge käme es zu einer Unterversorgung der deutschen Holzindustrie mit verarbeitbarem Waldholz, was zwangsläufig die globale Führungspositon, die Exporterfolge der letzten Jahre sowie die daran hängenden Arbeitsplätze gefährde. Laut aktuellen Studien des Bundesforschungsinstituts von Thünen (vTI) werden bereits jetzt einzelne Baumarten zurückgedrängt. Zwar gibt es erste Versuche, der bedrohlichen Entwicklung durch sogenannte Kurzumtriebsplantagen für schnell nachwachsende Bäume wie Weiden oder Pappeln entgegenzuwirken. Für eine vollständige Entlastung des deutschen Waldes würden laut Institutsangaben allerdings mindestens 1,3 Millionen Hektar benötigt.

 

Staatliche Subventionierung stoppen

Um der Verknappung von Holz entgegenzuwirken, fordert der VHI die Bundesregierung nachdrücklich auf, die Subventionierung der Verbrennung stofflich nutzbarer Holzsortimente sofort zu stoppen. Derzeit wird die energetische Nutzung von Holz mit dem reduzierten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent gefördert und auf das Heizen mit Holz keine Ökosteuer erhoben.