Naturszenarien - Lebewohl in der Lieblingslandschaft

Die Erinnerung an einen Strandspaziergang, ein Bergpanorama oder Harry Potters Eisenbahn – das Krematorium Siegen nimmt die letzte Reise wörtlich: Für die Begleitung bis zum Feuer können Angehörige jetzt ein passendes Szenario auswählen, das sie mit der oder dem Verstorbenen verbinden. Betriebsleiter Felix Schmidt erklärt die Idee dahinter.

Fließendes Wasser, Naturprojektionen und eine meterhohe bepflanzte Wand … Eine solche Atmosphäre vermuten nur wenige in einem Krematorium. Wie würden Sie Ihren Abschiedsraum beschreiben?  

Der Raum steht im Zeichen der vier Elemente. Durch die große Dachöffnung fühlt man sich hier fast wie unter freiem Himmel. Von einer Wand fließt Wasser herab, die gegenüberliegende Seite ist komplett begrünt. Die Wand mit der Ofen-Öffnung steht für das Element Feuer. Diese bespielen wir durch in Deutschland einzigartige Medientechnik mit einer Sehnsuchtslandschaft des Verstorbenen oder der Angehörigen. So schaffen wir eine persönliche Atmosphäre, die wir durch stimmungsvolle Musik untermalen. Die Trauergemeinde erfährt so unmittelbar den Kreislauf der Natur.

Wie ist der technische und organisatorische Ablauf, bis eine Sehnsuchtslandschaft in einer solch großen Dimension auf der Wand erscheint?

Die Bestatterin oder der Bestatter bietet die Möglichkeit der Wandgestaltung bereits beim Trauergespräch an – oder die Angehörigen kommen nach einer Zeremonie oder Führung durch unser Krematorium schon mit konkreten Wünschen ins Bestattungshaus. Meist klärt der Bestatter, welches Motiv gewünscht ist: Für Baumbestattungen ist der Wald ein beliebtes Thema. Wanderfreunde wählen ein Bergpanorama, viele fühlen sich auch mit Strand und Meer verbunden. Und natürlich haben wir auch einen Fußballplatz im Repertoire. Werden uns private Bilder in guter Qualität zur Verfügung gestellt, können wir das Panoramabild auch individuell anpassen.

Ein solches Erlebnis kann vermutlich auch überwältigend sein. Wie stimmen Sie die Angehörigen auf die Zeremonie ein?

Eine Mitarbeiterin bereitet sie auf das bildliche und akustische Szenario vor. Denn für viele gehören auch Lieblingslieder zu einer stimmigen Zeremonie. Sie erläutert die Idee der Raumgestaltung und erklärt, was technisch passiert, wie sich die Maschine bewegt und wie die Feuerbestattung abläuft. Wichtig ist uns auch, unsere Philosophie zu vermitteln, deren Kern wir mit der Alliteration beschützen, bewegen, bewahren beschreiben.

Was bedeuten diese drei Worte für den verstorbenen Menschen und seine Hinterbliebenen?

Nachdem der Verstorbene in unser Haus überführt wurde, bringen wir als Zeichen unserer Obhut das Bild einer Allee auf dem Sarg an, an deren Ende ein Licht strahlt. Vor der Zeremonie legen wir ein Erinnerungszeichen aus Holz auf den Sarg, dessen Gegenstück ein Teelicht hält. Die eine Hälfte des Zeichens begleitet den Verstorbenen ins Feuer, die andere wird den Hinterbliebenen anschließend übergeben. Symbolisch wird die Kerze am Anfang der Feuerbestattung entzündet und am Ende gelöscht.

krematorium-siegen.de

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